Der Projektentwurf ist die Arbeitsgrundlage, die vom Projektteam in Zusammenarbeit mit Bürgern und Politik erarbeitet und permanent weiterentwickelt wird. Hier finden Sie den aktuellen Stand. Auch die privaten Eigentümer des Prompershofes sind in die Planungen einbezogen und gestalten den Prozess z.T. aktiv mit.
Die Ausgangslage
Mitten im Zentrum des Ortes Elsdorf liegt im Dreieck zwischen Mittelstraße, Bedburger Straße und Stadionweg eine Grünfläche mit Spielplatz und einigen Sitzbänken. Der historische Prompershof, das alte Wegkreuz mit Friedensbaum und einige ältere Höfe umranden den Platz, der in früheren Zeiten mit Löschteich und großzügig angelegten Grünflächen das soziale Zentrum des Ortes darstellte.
Heute durchschneidet die breit ausgelegte Kreisstraße den Platz, vor der zurückliegenden Häuserfront liegt eine große, mit unterschiedlichen Belägen versiegelte Fläche, auf der einige Parkplatzflächen markiert sind. In Sommermonaten heizt sich der Bereich stark auf, bei Starkregen ist das Kanalsystem gelegentlich überlastet.
Ähnlich gestaltet sich das Aussehen im Bereich der Bedburger Straße. Auch hier sind die Reste früherer Trassenführungen durch Teer-, Pflaster- und Plattenversiegelung zu sehen. Das historische Wegkreuz mit dem Friedensbaum vor einem denkmalgeschützten kleinen Gebäude fristet —obwohl von Anliegern gepflegt – ein tristes Dasein am unmittelbar davor vorbeilaufenden Verkehr. Es fehlen geschützte Bereiche für Fahrradfahrer.
Lediglich im Bereich des Prompershofes, in dem sich heute ein Arztzentrum sowie Wohneinheiten befinden, deutet sich der frühere Charme des Platzes an. Die Zufahrt war einst als Allee angelegt. Das besondere Potenzial des Bereichs tritt hier am deutlichsten in Erscheinung. Einen Aufenthaltsbereich für Patienten gibt es nur im Gebäude. Die planlos abgestellten Fahrzeuge von Patienten sorgen immer wieder für Probleme im Umfeld.
Zur Straße hin befindet sich ein Spielplatz, der sich besonders bei schönen Wetterlagen großer Beliebtheit erfreut. Schatten gibt es nicht; Gras- und Sandbereiche gehen konturlos ineinander über. Auf dem Platz stehen einige Bänke, die zumeist von Eltern spielender Kinder genutzt werden, so sie denn nicht auf der niedrigen Umfassungsmauer sitzen. Abstellplätze für Fahrräder gibt es nicht. Alles wirkt sehr ungepflegt und lieblos.
Viele Menschen aus dem Stadtbereich suchen das Arztzentrum auf und verlassen den Bereich wieder unmittelbar nach ihrem Arztbesuch.
Einige Grüninseln mit Niedriggehölz fangen viel Müll ein, der sich häufig über den Platz verteilt. Ein großer Teil des alten Baumbestandes ist in den letzten Jahren schadensbedingt gefällt worden. Er fehlt insbesondere in den Sommermonaten, um Schatten zum Schutz vor der Sonne zu spenden und kühlend zu wirken. Trotzdem ist der Platz bei gutem Wetter sehr beliebt. Viele Eltern – nicht nur aus der unmittelbaren Umgebung — schätzen diesen Ort inmitten der Stadt, der immer noch einen Rest seines vergangenen Charmes ausstrahlt. In den Abendstunden ist es jedoch häufig ein Treffpunkt für einige Jugendliche und junge Erwachsene, die immer wieder für teilweise sehr unangenehme Störungen und Vandalismus sorgen.
Viele alteingesessene Anwohner sind in den letzten Jahren verstorben oder haben ihren Wohnsitz verlagert. Mit dem Leerstand und dem geringen Instandhaltungsaufwand für viele Häuser kam es zu einem erheblichen Wertverlust von Immobilien. Diese werden zum größten Teil zu günstigen Preisen veräußert; die Sozialstruktur verändert sich. Der Anteil an Bürgern mit Migrationshintergrund nimmt erheblich zu.
In den vergangenen Jahren wurden zwei Überwege über die Mittelstraße angelegt. Sie sollen Fußgänger vor den zumeist viel zu schnellen Fahrzeugen schützen. Fahrspuren für Fahrradfahrer gibt es nicht, so dass Radfahren sich in diesem Bereich als gefährliches Abenteuer erweist. Gelegentlich wurde im vorgegebenen Rahmen versucht, durch einzelne Maßnahmen die Situation zu verbessern. Die Probleme sind jedoch geblieben, so dass nur durch eine umfassende Neugestaltung des Bereichs eine wirkungsvolle Veränderung erreicht werden kann.
Längere Trockenphasen sowie stark ansteigende Temperaturen über den großflächig versiegelten Bereichen versetzen den alten Baumbestand zunehmend in einen schlechten Zustand. Aus Gründen der Verkehrswegesicherheit werden immer mehr alte Bäume gefällt. Die Verödung des Platzes schreitet rasant voran, die „grüne Lunge“ inmitten der Stadt stirbt.
Die fatale Nebenwirkung: die Menschen gewöhnen sich an diesen Zustand. Dies prägt auch die schwindende Wertschätzung gegenüber öffentlichem Gut!